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Fundgrube

Bogenbaukurs mit Konrad Vögele  im Februar 2006 beim SG Raisting

Hier steht die Rubrik Bogenbau

Bogenbau ist genauso faszinierend wie das Bogenschiessen selbst.
Betroffene berichten hier über Ihre Erfahrungen.

Hier folgt der erste Bericht vom Altbogerer Norbert

Viel Spaß beim Lesen

 

Unter den gemeinen Bogerern gibt es die besondere Spezies des so genannten Primitiv-Bogerer`s. Er wird nicht aufgrund seines IQ`s so bezeichnet sondern weil er mit mehr – oder weniger Erfolg versucht sein Sportgerät mit einfachen (primitiven) Mitteln und aus der Natur entnommenen Materialien, selbst herzustellen.

Trägt der gemeine Bogerer nur den Bogenvirus in sich, bei dem der Infizierte nur einen stetigen Zwang zum Bogenschießen verspürt, so ist beim bogen-bauenden Bogerer dieser Virus bereits zu einer heftigen Infektion mutiert, die das Immunsystem des Erkrankten nicht mehr abwehren kann.

Es gibt deutliche Symptome die den Ausbruch der bis dato unheilbaren Krankheit anzeigen.

  • Im Anfangsstadium versucht der Erkrankte aus jedem zu Verfügung stehenden Stück Holz einen Bogen zu bauen.
  • Seine Sinnesorgane sind derart geschwächt, dass er für Holz nur noch 2 Verwendungsformen erkennt und somit nur noch zwischen Bogenholz und Brennholz unterscheiden kann. (Die Krankheit verleiht ihm anfangs die Fähigkeit, das eine in das andere zu verwandeln) .
  • Auf derart Erkrankte bewirken Holzstapel , seien es Rundstämme oder auch zu Brettern geschnittene Stämme, eine magische Anziehungskraft aus.
  • Der Erkrankte ist daher häufig im Wald oder in Holzhandlungen anzutreffen.
  • Er hortet Holz jeglicher Art, das nach seiner Ansicht für Bögen und Griffe tauglich ist.
  • Im weiteren Verlauf der Krankheit beginnt der Erkrankte zu „schnüffeln“. Er verwendet dazu die verschiedensten Leim- und Klebersorten (Hasenleim , Hautleim, 1-, 2-Kompontenkleber) Verglichen mit den anderen Suchtmitteln liegt hier eine Besonderheit vor:  Dieser Vorgang, dient nicht der Veränderungen der Psyche und des Bewusstseins des Bogerers , sondern auf diesem „Trip“ versucht der bogenbauende Bogerer die Natur zu überflügeln und Holzkombinationen zu schaffen, die, die Natur allein schon bedingt durch geographischen Einschränkungen, nicht hervorbringen kann.
  • Der Erkrankte wird von dem Wahn getrieben einen immer noch besseren, perfekteren Bogen im Bezug auf Holzauswahl und Kombination sowie Form und Schießeigenschaften zu bauen.
  • Misserfolge steckt er angesichts seines Holzvorrates locker weg (Der neue wird besser. Ich hab da noch einen besseren Stave. Dieser Fehler passiert „mir“ nicht mehr. (Es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten Fehler zu produzieren)
  • Lediglich ein Bogen auf der Tillerwand versetzt ihm einen deutlichen Adrenalinstoß und lässt seinen Blutdruck steigen. Dieser Zustand ist vergleichbar mit dem eines Torwarts vor dem Elfmeter.

Sicherlich gibt es noch andere als hier aufgezeigte Symptome. (z. B. Bissspuren an schwierig zu tillernden Wurfarmen). Die Krankheit lässt sich leider nicht so eindeutig diagnostizieren und der Verlauf kann durchaus von Bogerer zu Bogerer unterschiedlich sein. Auch die näheren Angehörigen des Patienten verkennen die Symptome, die mit der einer psychischen Störung leicht verwechselt werden können.

Linderung erfährt der Erkrankte nur durch Zuspruch von ebenso Erkrankten. Auch die Lektüre der Bibel (natürlich die spezielle für Bogenbauer 1-3) verschafft gelegentlich eine kurze Linderung. Wobei auch hier wieder zur Vorsicht zu raten ist da ein zu intensives Studium derartiger Schriften zu einem neuerlichen noch heftigeren Ausbruch der Krankheit führen kann.

Merkwürdigerweise geht vom derart Erkrankten kein Heilungswille aus. Er fühlt sich in diesem Zustand äußerst wohl. Und wünscht sich das diese Krankheit noch lange fortdauern wird. (Es liegt ja noch soviel ungenutztes Holz herum).

Bis bald (mit neuem Bogen)

Euer Altbogerer Norbert

und gut Holz ... äh Schuß